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Erben bringt nicht immer Freude

Der Tod eines Menschen ist neben der Trauer um den Verlust auch oftmals mit weiteren Problemen verbunden. So stellt sich z.B. die Frage: „Wer ist Erbe geworden ?“ Die Antwort ist unheimlich wichtig, nicht nur für die Leute die darauf gewartet haben endlich eine „Millionenerbschaft“ zu machen.

Durch den Erbfall gehen automatisch das Eigentum an Grundstücken, Bankguthaben usw. auf den Erben über, aber auch alle Schulden. Der Erbe kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken. Alles oder nichts. Er muss also auch das überzogene Konto ausgleichen, das geborgte Geld zurückgeben oder alte Schulden des Erblassers zurückzahlen.

Erbe wird man dabei in den meisten Fällen ganz von selbst, ohne dass man etwas merkt oder davon weiß. Entweder aufgrund einer letztwilligen Verfügung (z.B. ein Testament)  oder aufgrund gesetzlicher Erbfolge. Wird man dann irgendwann informiert, dass man nun Erbe geworden ist, sollte man schnellstmöglich herausfinden ob man Schulden oder ein Vermögen geerbt hat, Alleinerbe oder Miterbe ist. Stellt sich heraus, dass nur Schulden vorhanden sind, hat man die Möglichkeit das Erbe auszuschlagen. Innerhalb von sechs Wochen, nachdem man von dem Anfall der Erbschaft Kenntnis erhalten hat, kann man durch eine direkte Erklärung gegenüber dem Nachlassgericht oder über einen Notar zu verstehen geben, dass man doch lieber nicht Erbe sein möchte. Aber Vorsicht, wer bereits vorher in der Wohnung des Erblassers herumgestöbert und evtl. sogar Sachen mitgenommen hat, oder Geld vom Konto abgehoben hat, kann dadurch bereits zum Ausdruck gebracht haben, dass er die Erbschaft annehmen will. Er muss dann diese Annahme anfechten, was aber nur möglich ist, wenn ein Grund vorliegt.

Hat man die Erbschaft wirksam ausgeschlagen, ist man die Sorgen aber noch nicht vollständig los. Die nächsten Verwandten haben bei Überschuldung des Nachlasses auf jeden Fall die Beerdigungskosten zu übernehmen. Auch wenn diese ganz beträchtlich sein können, stellt dies doch eine sittliche Pflicht dar, die sicherlich gern übernommen wird.

 

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